Sonntag, 24. Februar 2013

Auf gute Nachbarschaft

 Wenn es die Gärtnerin in allen Fingern kribbelt und der strenge Winter sie auch ende Februar zum Stillhalten und  Stubenarrest zwingt; sucht sie  im Netz nach versteckten Pflänzchen und Blüten - die es zu bestaunen gilt.
     
Bei GIFTLOS GLÜCKLICH ist  ein Prosa zur Nachbarschaft der Gartenpflanzen zu finden, auch sonst lohnt sich das stöbern beim "Giftzwerg" - eine Kampangne mit Potential.


Auf gute Nachbarschaft
Basilikum und Bohnenkraut, Borretsch und Tagetes,
wer seinen Garten pflegen will, ohne Gift, so geht es:
Das Grundprinzip heisst Nachbarschaft, Menschen wie auch Pflanzen
ergänzen sich verschiedentlich. Nutzen wir die Chancen!

Kohlrabi mögen Kopfsalat, Bohnen und Radieschen,
Radieschen dann den Peterli, lässt Zwiebeln besser spriessen.
Die Zwiebeln pflegen ihrerseits, Gurken sehr zu ehren,
Karotten auch und Randen schwer, geschweige denn Erdbeeren. 

Für Aargauer das Wichtigste, Herzstück ihrer Torten,
wer Rüebli pflanzt im Gartenbeet, möchte sie auch horten:
Drum Lauch, den Dill, Endivien, Schnittlauch aller Sorten,
im besten Fall mit viel Gespür Karotten nah verorten.

Die Kohlgewächse zieren sich, schätzen keinen Knoblauch,
doch pflanzt man einen Sellerie, frohlocken sie dann doch auch.
Vielleicht ja weil der Sellerie, Erdflöhen und Raupen,
natürlich stark entgegenwirkt, sie fernhält, kaum zu glauben! 

Selbst Pfefferminze lob ich mir, setze sie zu Reben,
bald kennen sie kaum Mehltau mehr, nur Pfefferminze eben.
Lavendel, so der nächste Tipp, als Beeteinfassung pflanzen,
die Ameisen verziehen sich, die guten Tierchen tanzen.

Wenn Kohlweissling den Fenchel plagt, sei darauf verwiesen,
Salbei hier öfter Wunder wirkt und Rosmarin — bewiesen.
Die Ringelblume beigeholt, gegen Nematoden,
flieht Fadenwurm und Weisslingsbrut vor ihrem starken Odem.

Der Dill dann bei Karotten, Randen, Bohnen, Kohlgewächsen
befördert deren Keimung, plagt Insekten bis sie weg sind.
Das Bohnenkraut zu Bohnen hin, gegen schwarze Läuse,
und Eberraute um den Kohl: Schadinsektenschleuse! 
Die Gartenpflanzenschutzfunktionen sind ein wahrer Segen,
sie gartentechnisch anzuwenden — schwieriger dagegen.
Doch wer den Dreh mal draussen hat, der darf stolz berichten:
«Ich hab's geschafft! Es ist geglückt! Auf Gift kann ich verzichten!”

2 Kommentare:

Trudy hat gesagt…

Solches hatte ich auch versucht, um enttäuscht beim letzten Vers anzukommen.
Gerade wollte ich voller Hoffnung tollt TIPPS und TRICKS für Wege bei Giftzwerg abholen. AHA, nichts Neues, jäten wie eh und jeh.. schade. Meine Einfahrt ist gekiest und die absolute Babystube für jede Menge unerwünschter Pflanzen. Ich hatte mir schon überlegt, alles wachsen zu lassen und dann mit dem Rasenmäher darüber. Aber das wird wohl auch nichts, rasenmähen mag ich auch nicht, zu viel Lärm. Also, ein Grund den gegenwärtigen Schnee zu geniessen.
Liebe Grüsse
Trudy

Erika hat gesagt…

Hallo Trudy,
doch auch eine Erkenntnis, dass auf das wohlbekannte Jäten nicht verzichtet werden kann wenn es ohne Gift gehen soll.
Wie meint doch Brigitte Fuchs "Den grünsten Daumen erwirbt man sich beim Unkrautjäten".
Apropos ich habe unter alles Grien -Trennflies verlegt -etwas aufwendig, doch es hilft. Jät wird weniger und es lässt sich zudem leichter entfernen.
Einen guten Wochenstart wünscht Jurabell